Cloud-Migration/Transformation: Verbessern, nicht nur verlagern

Die ersten Analysen fokussieren sich auf zwei Aspekte: Die Code-Qualität und die Frage, wie sich der Monolith in Komponenten zerlegen lässt, die einzeln gepflegt werden können. Als Ausgangspunkt empfiehlt sich ein Code-Assessement und beispielsweise die Migration auf die neueste Technologie-Version. Ebenso wichtig ist die Betrachtung der Architektur und die volle Transparenz über das gesamte Portfolio, das migriert werden soll. Zur Analyse verwenden wir z.B. SonarQube und OWASP.

Einen unübersichtlichen Block in kleine, einzeln wartbare Komponten zu schneiden, das ist die Kernaufgabe vor der Migration. Die Herausforderung: Es gibt keine Blaupause dafür, Komponenten zu zerlegen. Was es gibt, sind bewährte Ansätze wie Domain-Driven-Design. DDD hilft, fachliche Einheiten zu identifizieren und die Anwendung entsprechend zu modularisieren. Das liefert mögliche "Schnitte" für Microservices, kleine Softwareeinheiten, die in sich geschlossene Anwendungen darstellen. Tactical Design, Strategic Design, Event Storming, alle diese Ansätze haben sich bei uns bewährt.

Einzelne Dienste zu entwickeln und in Container zu verpacken, Schnittstellen und APIs aufzubauen, das sind Dinge, die für uns zum Projektalltag gehören. Was bedeutet, dass wir darin sehr viel Erfahrung haben, die wir direkt an Sie weitergeben.

Cloud-Anbieter ist gleich Cloud-Anbieter? Durchaus nicht. In wichtigen Kriterien wie Datenschutz gibt es beispielsweise länderspezifisch erhebliche Unterschiede, offen ist auch die Frage, inwieweit man sich von einem Anbieter im Ausland abhängt macht bzw. machen will. Generell differieren die einzelnen Provider hinsichtlich der regionalen Datenhaltung, Verfügbarkeiten, Sicherheitsnormen, geforderten technischen Voraussetzungen...

Wir unterstützen dabei, einen Kriterienkatalog zu erstellen, der sich aus der Gesamtarchitektur ableitet. Dabei zielen wir darauf ab, einen Vendor-lock zu vermeiden und weniger auf Cloud-spezifische Dienste zu setzen als auf Kubernetes, Docker und andere plattform-unabhängige Technologien. Wenn die Dienste spezifisch für eine Plattform sind, migrieren wir sie ausbaufähig.

Eine Pilotphase kann helfen, die Leistung der Cloud-Umgebung zu testen und die Strategie detaillierter zu gestalten. Außerdem lässt sich damit die technische Machbarkeit validieren.

Die häufigste Migrationsform besteht darin, Anwendungen, Daten und Dienste schrittweise in die Cloud zu übertragen (Strangler-Pattern). Statt eines "Big Bangs", d.h. der Ablösung des bisherigen Systems auf ein Mal, laufen das alte und das neue System so lange parallel, bis mit der Zeit alle Funktionen und Komponenten übertragen sind. Dieser iterative, Risiko-arme Ansatz eignet sich besonders für komplexe, geschäftskritische Anwendungen.

Selbstverständlich ist für uns, auf Continuous Integration bzw. Continuous Development zu setzen, genau wie auf automatisiertes Testen und Monitoring. Das sind sozusagen unsere Grundbegriffe im professionellen Engineering und damit auch in der Cloud.

Funktionalität, Sicherheit, Performance, Datenschutz-Konformität − Testkriterien gibt es viele, Testing ist ein konstanter Prozess. Auch später muss sichergestellt sein, dass jede Änderung den Sicherheitsrichtlinien entspricht. Anstelle einer einmaligen Übergabe an den Betrieb empfehlen wir DevOps. Dabei wird die traditionelle Trennung aufgehoben zwischen der Entwicklung und dem Betrieb. Denn das ermöglicht, in kurzen Zyklen zu liefern.

Skalierbarkeit und Flexibilität zählen zu den großen Versprechen der Cloud. Dementsprechend kommen neue Features hinzu, idealerweise in Gestalt weiterer Microservices. Die Performance zu optimieren ist genauso Bestandteil der kontinuierlichen Aufgaben wie die ständige Anpassung der Software selbst. Wie gesagt, die Spielregeln für erfolgreiche IT-Projekte sind die Gleichen, ob in der Cloud oder on-premise.